Symptome behandeln, aber nicht hinterfragen - Wie wir den Teufelskreis von Stress und Erschöpfung durchbrechen
Warum es an der Zeit ist, tiefer zu schauen
Es ist vollkommen in Ordnung, Symptome zu behandeln, die nur vorübergehend auftreten. Doch was passiert, wenn diese Symptome wiederkehren oder sogar über einen längeren Zeitraum bestehen? Etwa Stress, häufige Infektionen oder destruktive Verhaltensmuster? In diesen Fällen reicht es nicht, nur Medikamente zu nehmen oder die Ernährung umzustellen. Diese Maßnahmen sind oft hilfreich, aber sie sind nicht die Lösung für langfristige Gesundheit. Was wirklich zählt, ist Bewusstsein.
Warum wir hinter unsere Symptome schauen sollten
Die meisten von uns haben bereits die Erfahrung gemacht, dass unser Körper uns immer wieder auf Dinge hinweist, die nicht stimmen. Doch anstatt den Ursachen auf den Grund zu gehen, übergehen wir sie oft, bis sie uns schließlich zwingen, innezuhalten. Ich habe das selbst erlebt, genauso wie viele Menschen in meinem Umfeld. Ein Beispiel: Innere Unruhe und das ständige Gefühl, sich durchkämpfen zu müssen. Immer wieder gibt es das Motto: „Ich arbeite mich durch, und dann gönne ich mir eine Pause.“ Doch die Pause kommt nie. Das System bricht zusammen, weil es keine Ressourcen mehr hat. Der Zahnschmelz baut sich ab, das Immunsystem ist im Dauerkampfmodus.
Das Problem? Wir kämpfen gegen unseren eigenen Körper an, anstatt ihn anzuhören und zu verstehen, was er braucht.
Die Bedeutung von Akzeptanz
Es klingt simpel, aber Akzeptanz ist der schwierigste Teil. Akzeptanz bedeutet, unsere Verhaltensmuster zu hinterfragen – und das fällt vielen von uns schwer. Wir sind tief in einer Denkweise verwurzelt, die uns lehrt, dass wir immer weitermachen müssen, auch wenn wir uns schlecht fühlen. Diese Einstellung wurde uns oft schon in der Kindheit beigebracht: „Wenn du nicht funktionierst, wird es Konsequenzen geben.“
Die Person, von der ich erzähle, hat seit ihrer Kindheit eine Essstörung entwickelt – aus der Angst heraus, nicht genug zu haben oder zu versagen. Und genau diese Verhaltensmuster finden wir auch in anderen Lebensbereichen. Auch ich habe ähnliche Muster bei mir selbst erkannt. Anstatt auf die Signale meines Körpers zu hören, versuchte ich, ihn immer weiter zu kontrollieren, bis ich schließlich in einem Burnout landete.
Der Körper spricht – hören wir hin?
Langanhaltende Symptome sind nicht nur ein Zeichen dafür, dass wir krank sind, sondern auch ein Hinweis darauf, dass wir die tiefer liegenden Ursachen ignorieren. Der Körper sendet uns ständig Signale, aber oft hören wir nicht hin. „Heile deinen Körper“ von Louise L. Hay hat mir geholfen, zu verstehen, wie unsere Gedanken und unser Körper miteinander verbunden sind. Unsere Gedanken beeinflussen unseren Körper – und umgekehrt.
Es bedeutet nicht, dass wir ständig perfekt oder immer gesund sein müssen. Aber es heißt, dass wir auf die Signale achten sollten, wenn etwas nicht stimmt. Und wenn der Körper „schreit“, dann hat er in den meisten Fällen vorher schon leise gesprochen – doch wir haben ihn überhört.
Der Teufelskreis durchbrechen: Wie man wieder ins Gleichgewicht kommt
Wenn du dich in einem Kreislauf von Stress und Erschöpfung befindest, kannst du ihn durchbrechen, indem du beginnst, die Zeichen deines Körpers ernst zu nehmen. Statt einfach weiterzumachen, kannst du bewusste Entscheidungen treffen, die deinem Wohlbefinden dienen.
Eine einfache Übung, die mir geholfen hat, ist, mir selbst zu fragen: „Was würde ich einer geliebten Person raten?“ Wenn eine geliebte Person am Rande der Erschöpfung ist, würde ich ihr sagen, dass sie sich ausruhen soll. Warum sollte ich dann nicht dasselbe für mich tun?
Der Weg zu mehr Selbstfürsorge
Es ist entscheidend, dass wir uns selbst gegenüber genauso viel Mitgefühl zeigen wie gegenüber anderen. Und dazu gehört auch, uns selbst Pausen zu gönnen und unsere Bedürfnisse ernst zu nehmen. Dieser Prozess ist nicht immer einfach, aber er beginnt mit kleinen Schritten.
Was kann ich heute tun, was mir guttut?
Wie fühlt sich mein Körper an?
Was hat mir diese Handlung wirklich gebracht?
Diese Reflexion hilft, den Weg aus dem stressigen Alltag zu finden und mehr in Einklang mit sich selbst zu leben.
Fazit: Langfristige Gesundheit erfordert mehr als Symptome behandeln
Langfristige Gesundheit und Wohlbefinden erfordern, dass wir nicht nur Symptome behandeln, sondern auch die Ursachen hinterfragen. Es geht darum, auf unseren Körper zu hören, die Muster zu erkennen, die uns antreiben, und schließlich die Akzeptanz zu üben, dass wir nicht immer perfekt funktionieren müssen. Nur wenn wir beginnen, auf uns selbst zu achten und uns mit Mitgefühl zu begegnen, können wir langfristig gesünder und glücklicher leben.
Selbstfürsorge ist keine Egozentrik, sondern eine Notwendigkeit. Nur wenn wir uns gut um uns selbst kümmern, können wir auch für andere da sein. Und das beginnt jetzt – nicht irgendwann.